Produktionscontrolling 2019

- schlank, effektiv, transparent -

Date:
26. September 2019

Location:
Signal Iduna Park, Dortmund

Operator:
CIM Aachen GmbH

Nachbericht zum Seminar „Produktionscontrolling – schlank, effektiv, transparent“

Bereits zum 23. Mal fand am 26. September 2019 das Seminar Produktionscontrolling statt.  In den Seminarräumen des Signal Iduna Parks informierten sich über 30 Teilnehmer über ein schlankes, effektives und transparentes Produktionscontrolling.  Dabei wurde diskutiert mit welchen Kennzahlen sich die Produktion steuern lässt, welche Tools dafür zum Einsatz kommen und mit welchen Maßnahmen sich die Fabrikleistung eines Unternehmens steigern lässt.

Henning Schöne, Projektleiter der CIM Aachen GmbH, thematisierte in seinem Vortrag, welche die richtigen Kennzahlen für ein wirksames Produktionssystem sind und wie diese bestimmt werden können. Dabei gibt es zwar Empfehlungen, welche Kennzahlen für welche Art der Fertigung geeignet sind, die genaue Auswahl der Kennzahlen hängt jedoch von der spezifischen Produktionssystematik ab und sollte deshalb immer individuell erfolgen. Herr Schöne stellte heraus, dass die Möglichkeiten zur Datenermittlung vielfältig sind. Das Spektrum reicht dabei von einfachen manuellen Aufschrieben bis hin zu modernen Ansätzen aus dem Industrie 4.0-Baukasten. In einem Praxisbeispiel beschrieb er, wie mit Hilfe eines einfachen OEE-Trackers, Gründe für Anlagenstillstände und Microstops ermittelt werden konnten und aufbauend die Fabrikleistung um 25% gesteigert werden konnte.

Im zweiten Vortrag stellt Stefan Göbel, Leiter Supply Chain Management bei der Oerlikon Barmag GmbH & Co. KG,
die Herausforderung in der Produktion durch den sprunghaften Anstieg des Auftragseingangs im Bereich Großanlagenbau heraus. Durch die Verdopplung der Nachfrage konnten die geplanten Lieferzeiten nicht mehr eingehalten und der Produktionsrückstand stieg Ende 2018 auf über einen Monat an. Aufgrund von temporärer Überlastung verschiedener Maschinengruppen entstanden wechselnde Engpässe in der Produktion. In einem Projekt mit CIM Aachen wurde das Produktionssystem hinsichtlich der Einführung von Takt, Frequenz, Synchronisation und Agilität erweitert. So konnte ein annähernd einheitlicher Takt in der Produktion realisiert werden und die Überlastung der Maschinengruppen konnte anhand vorrauschauender Belegungsplanung minimiert werden. Als Ergebnis dieser Maßnahmen stieg die Termintreue wieder an und der Produktionsrückstand konnte kontinuierlich abgebaut werden. Als ständige Herausforderung beschrieb Herr Göbel die begrenzte Verfügbarkeit von IT-Personal zur Einführung weiterer BI-Lösungen.

Martin Bach, Produktionsleiter bei H&T Presspart GmbH & Co.KG in Marsberg, stellte in seinem Vortrag das Produktionscontrolling bei H&T Presspart und das H&T Excellence Programm vor. Dabei ging Herr Bach insbesondere auf die Kaskadierung der Shopfloor Meetings und die Unterstützung durchs Controlling ein. Bei der H&T Presspart gibt es eine klare Meetingsstruktur, so dass der Informationsfluss von der Schichtübergabe durch den einzelnen Mitarbeiter bis zum Monatsbericht durch das Group Management sichergestellt ist. Herr Bach betonte, dass es wichtig ist, je nach Ebene des Meetings unterschiedliche Kennzahlen zu besprechen und Kennzahlen zu wählen, die für die jeweiligen Mitarbeiter verständlich und beeinflussbar sind. Als Ziele für die Zukunft nannte Herr Bach die Förderung der Produktionsbereiche hin zu der Erarbeitung von eigenständigen Problemlösungen. Weiterhin ist die Digitalisierung eine große Herausforderung, so soll durch die Einführung eines MES Systems die Aufzeichnungen mit Papier und Excel minimiert werden.

Guido Wey, Geschäftsführer bei der Fränkischen Industrial Pipes GmbH & Co.KG, beschrieb in seinem Vortrag das FIP Produktionssystem und Kennzahlen zum globalen Benchmark der weltweiten Produktionsstandorte. Herr Wey hob in seinem Vortrag die Bedeutung von einheitlichen Standards in den globalen Werken hervor. Dabei stellte er heraus, dass je nach Gegebenheit jeder Standort eigene Kennzahlen erfassen kann, es aber zum Vergleich im globalen Produktionsverbund einheitliche Kennzahlen geben muss. Mit dem Programm See_4_U hat die FIP ein BI-Tool eingeführt, mit dem die Kennzahlen aller Standorte einsehbar sind und somit für den gesamten Produktionsverbund transparent werden. Als größte Herausforderung beschrieb Herr Wey die fehlende IT-Kapazität und die Suche nach geeigneten IT-Personal. Die von der FIP gesetzten Ziele bestehen aus Steigerung der Fertigungstransparenz, Vermindern von Ausschuss durch Abgleich der Ist- und Sollwerte sowie Steigerung der Effizienz durch Überwachen der Auslastung und des Energieverbrauches.

Im letzten Vortrag diskutierte Mario Lodomez, Projektleiter der CIM Aachen GmbH, was modernes Produktionscontrolling leisten muss. Zu Beginn hob Herr Lodomez noch einmal die Bedeutung von Stammdaten hervor. Fehlerfreie Stammdaten sind sowohl für eine effiziente Planung und ein zuverlässiges Produktionscontrolling nötig als auch Voraussetzung für die Maschinenkommunikation im Zuge der Industrie 4.0. Weiterhin erläuterte Herr Lodomez, dass die Hauptaufgabe eines Produktionscontrollers nicht in der Datensammlung und Analyse liegt, sondern darin besteht Ursachen zu analysieren und Entscheidungen zu treffen sowie Maßnahmen abzuleiten, die langfristig die Produktion optimieren. BI-Lösungen bieten dem Produktionscontrolling dabei eine große Unterstützung, da ein Großteil der Datenanalyse automatisiert werden kann. Somit bleibt im Produktionscontrolling mehr Zeit für wirklich wertschöpfende Tätigkeiten, wie vorausschauende Planung und Vorbereitung von Entscheidungen.

Abschließend resümierte Ingo Laqua, Geschäftsführer von CIM Aachen, dass ein wesentlicher Faktor effizienten Produktionscontrolling sei, keine Angst vor schlechten Zahlen zu haben. Denn ein transparentes Produktionscontrolling setzt auf dem wahren Zustand der Fabrikleistung auf. Die Optimierung erfolgt dann am Ort des Geschehens. Ein effizientes Shopfloor Management sollte daher Bestandteil eines jeden Produktionssystems sein.

Im Anschluss an die Veranstaltung gab es für interessierte Teilnehmer des Seminares eine gemeinsame Stadionführung durch den Signal Iduna Park.

 

Downloadbereich der Vortragsunterlagen (nur für Teilnehmer)

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Referenten

Henning Schöne, Projektleiter, CIM Aachen GmbH -- Mit den richtigen Kennzahlen das Produktionssystem messen und optimieren
Stefan Göbel, Leiter Supply Chain Management, Oerlikon Barmag GmbH & Co. KG -- Mehr Effizienz im Produktionscontrolling
Martin Bach, Produktionsleiter, H&T Presspart GmbH & Co. KG -- Produktionscontrolling bei H&T Presspart
Guido Wey, Geschäftsführer, Fränkische Industrial Pipes GmbH & Co. KG -- Globale Präsenz – Lokale Exzellen
Mario Lodomez, Projektleiter, CIM Aachen GmbH -- Was muss modernes Produktionscontrolling leisten?

Tagungsleitung

Ingo Laqua, Geschäftsführer, CIM Aachen GmbH

Target audience

Geschäftsführer, Betriebs-/Werksleiter und Führungskräfte produzierender Unternehmen aus den Bereichen, Supply Chain, Produktion, Logistik und Controlling.

Flyer

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Flyer

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