Charakter.Kompetenz.Power 2.0 - Ist Ihr Unternehmen attraktiv für die Generation "Y"?

Dr. Götz Marczinski

Stimmt es, dass die Berufseinsteiger von heute anders lernen und arbeiten als vorige Generationen? Und wenn ja, was müssen Arbeitgeber deswegen berücksichtigen, um attraktiv für neue Mitarbeiter zu sein? Am Beispiel von CIM Aachen wird deutlich, dass die Managementberatung als Blaupause zum Umgang mit der Generation "Y" dienen kann.

Experten nennen die Altersgruppe der zwischen 1978 und 2000 Geborenen "Generation Y (Why)", weil sie alles in Frage stellen. Entsprechend der Ergebnisse einer Studie des Ashridge College heißt das, sich auf selbstbewusste, ehrliche, fordernde und lautstarke Mitarbeiter einzustellen, die mit hohen Erwartungen in ein Unternehmen eintreten. "Älteren Kollegen erscheinen sie mit ihrem Auftreten oft arrogant. Auch der ewige Wettstreit, in dem sich die Jüngeren scheinbar ständig messen, liegt den Älteren nicht", so die Ashridge-Studie.

Wer sich für den Beraterjob entscheidet, der will lernen, der will gewinnen, der will Abwechslung.

Diese Eigenschaften erinnern stark an das Profil des "klassischen" Management Consultants. "Im Beruf wollen sie wechselnde Aufgaben haben und ständig Neues lernen - was sie am meisten scheuen, sind monotone Arbeit und Leerlauf." Genau das bietet die Managementberatung. Kann die Managementberatung also die Blaupause zum Umgang mit der Generation Y sein?

Defizite der Generation Y
Die Personalentwicklung in der Managementberatung hat eine gute Startposition. Denn wer sich für den Beraterjob entscheidet, der will lernen, der will gewinnen, der will Abwechslung. In diesen, auch der Generation Y allgemein zugeschriebenen Eigenschaften ist aber auch ein großes Problem beschrieben. Das "Will" im Sinne von "gib‘ mir". Die Erfahrung in der Beratung zeigt, dass sich die Neueinsteiger kaum in der Verantwortung sehen, sich selbst weiterzubilden. Oder mit persönlichem Einsatz, inklusive des Verlustrisikos, für einen Sieg zu kämpfen.

Insofern teilen wir die Einschätzung der in der Ashridge-Studie befragten Personalverantwortlichen, dass den Jobeinsteigern von heute einiges fehlt. Konkret geht es um die kritische Selbsteinschätzung, das Urteilsvermögen und die Fähigkeit zur Formulierung und Verteidigung einer klaren Meinung.

Blaupause Managementberatung
Die kritische Selbsteinschätzung wird bei CIM Aachen durch den regelmäßigen Review von persönlichen Zielen und von Projektzielen geschult, ergänzt durch die wechselseitige Beurteilung von und durch Kollegen. Der Begriff des Vermögens im Sinne von "was vermagst Du zu tun" spielt dabei eine große Rolle.

Die Generation“ Y“ allgemein ist positiv auf Feedback gepolt – Eine gute Voraussetzung für das Training-on-the-Job!

Als ein Baustein für das eigene Urteilsvermögen wird bei CIM Aachen die sog. "Fundamentale Logik" des Industriebetriebs geschult. Damit erhalten die Mitarbeiter den verdichteten Erfahrungsschatz der CIM Aachen als eine Referenz für eigene Erfahrungswerte. Bei allen Maßnahmen geht es darum, die Mitarbeiter zu befähigen, Ergebnisse zu erzeugen. Denn die Fähigkeit zur Wertschöpfung ist die Fähigkeit, Ergebnisse zu erzeugen, für die es eine Wertschätzung seitens des Kunden gibt, so ein Grundsatz der fundamentalen Logik.

Es geht darum die Mitarbeiter zu befähigen, Ergebnisse zu erzeugen.

Work-Life-Balance
Die Managementberatung kann also als Blaupause für den Umgang mit der Generation Y dienen, wenn ein letzter Punkt geklärt ist. Zwar schreckt gerade in der Beratung keiner vor einer 50-70 Stunden-Woche zurück. Weil aber das Privatleben hoch im Kurs steht, muss hierfür ein Ausgleich geschaffen werden. Theoretisch ist dazu in der Beratung viel Platz, praktisch passen geplante Auszeiten selten mit Zeiten ohne "Assignment" aufeinander.

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erschienen in CIM Aktuell, November 2011

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