Visual Management auf der Chefetage

Seminarreihe: "Kennzahlengestützte Unternehmensführung"

Termin:
10. November 2009

Ort:
Mainz

Veranstalter:
CIM Aachen GmbH

Nachbericht zum Seminar „Visual Management auf der Chefetage“

Das Seminar Visual Management auf der Chefetage lenkte den Fokus auf den Nutzen von Business Intelligence Systemen für die Führungsetage. Neben der Aufgabe von solchen Systemen, den Zusammenhang zwischen den Finanzkennzahlen und operativen Führungsgrößen sichtbar zu machen, wurde aufgezeigt, wie BI-Lösungen über das Controlling hinaus zur Wirkung gebracht werden können. Auf Grund des breiten Referentenspektrums, angefangen beim Mittelständler bis zum Unternehmen im internationalen und multikulturellen Konzernverbund, wurden erfolgreiche BI-Lösungen aus unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchtet.

Mit dem Vortrag „Schlanke Produktion – satte Einsparung“ zeigte Mario Zur, Projektleiter von CIM Aachen auf, wie in Ergänzung zum gewöhnlichen Reporting BI auch dazu eingesetzt werden kann, eine Produktion im Fluss zu schaffen und somit einen „aktiven“ Beitrag zur Sicherung des Cashflows leistet. Auch wenn viele Unternehmen diese Möglichkeit noch nicht nutzen, sind BI-Systeme eine durchaus sinnvolle Ergänzung zur Sicherstellung der Transparenz und Optimierung der Produktion. „Production Intelligence ist dabei mit nahezu allen am Markt existierenden Systemen möglich“, so Zur und belegt dies mit seinem BI-Marktüberblick.

Waldemar Grund, IT-Projektmanager bei der Leifheit AG in Nassau, stellte den steinigen Weg des Wandels vom Papier zur BI-Lösung vor. Der erste Schritt war weg vom Papier und hin zu einer Client/Server-Lösung für Außendienstmitarbeiter, die allerdings täglich auf den Laptops aktualisiert werden mussten. Nach der Einführung von JDEdwards als ERP-System fiel die Auswahl auf CIM-OLAP von der Firma antares. Diese Lösung wurde 2006 um CIM-Plan erweitert. Seitdem fließen die Absatz- und Umsatzzahlen aus CIM-OLAP in CIM-Plan ein, welches daraufhin die Planwerte zurückgibt. Im Jahre 2007 erfolgte die Einführung von Arcplan-Developer  als „Klick-Modul“, welches nun relationale Abfragen zulässt. Der nächste große Schritt, die Einführung von SAP 6.0, befindet sich derzeit in der Umsetzung.

Rainer Niermann, Leiter des Werkscontrollings bei der KHS AG in Dortmund, beleuchtete den Weg von der Erstellung eines Produktionssystems bis hin zur Transparenz der Produktion auf Knopfdruck. Herr Niermann zeigte auf, wie systematisch ein aus der Unternehmensvision abgeleitetes Zielbild für ein Produktions- und Kennzahlensystem erstellt wurde und wie diese Daten heute in SAP reported werden. Vorerst bietet sich (noch) die Auswertung über Excel an. Jedoch nur bis zur Einführung eines BI-Systems. „Ich will weg von Excel. Excel ist für uns nur ein Prototyp zur Erprobung“, so Niermann.

Dr. André Ahrens von der Bayer MaterialSciene AG ist in der Abteilung GCM Business Intelligence Solutions tätig. Er erweiterte den Blickwinkel der Seminarteilnehmer mit dem auf Basis von SAP entwickelten BI-System für ein weltweit operierendes Unternehmen. „The crucial capital in the 21st century is not money, but information and knowledge …“. Auf dieser Basis und auf der Erkenntnis, dass das Top Management verdichtete und fokussierte Informationen benötigt, wurde das BI-Frontend entwickelt. Außerdem musste dies einfach zu bedienen und schnell anzupassen sein, um eine regelmäßige Nutzung zu erreichen. Das Management darf nicht mehr nach Informationen suchen, sondern muss sie aufbereitet vorfinden, „Seeing is believing!“. Damit kann die gewonnene Zeit für die Lösung von Problemen genutzt werden.

Wilfried Wirkner vom Central Controlling der Dürr AG stellte in seinem Vortrag „Praxisbericht Cubeware – Lösung“ die firmeninterne Lösung vor, wie mit einfachen Mitteln zwei nicht aufeinander abgestimmte Softwarelösungen verbunden werden können. Auf der einen Seite SAP als ERP-System und auf der anderen Seite das BI-System Hyperion von der Firma Oracle. Die Schnittstelle, mit „Cubeware“ und PALO ist unkompliziert und bietet den Vorteil, die zusammengefassten Daten ggf. im Datenwürfel korrigieren zu können. Die Übergabe der Daten aus dem Datenwürfel in Hyperion erfolgt ebenso wie der Import über ein Mapping der Datenbanken, ähnlich wie in Microsoft Access. Excel übernimmt in diesem Zusammenhang bei der Dürr AG letztlich die Funktion des Frontends, ohne aber auch nur eine Formel anzuwenden, sondern lediglich die Darstellung.

Fazit:
Der Umsatz auf dem BI-Markt wächst, trotz oder gerade wegen der Krisenzeit. Die Unternehmen können sich einen „Blindflug“ nicht mehr erlauben. Deswegen ist es kein Zufall, dass ERP-Anbieter ihr Portfolio in letzter Vergangenheit um BI-Systeme erweitert haben. Denn für eine Kennzahlengestützte Unternehmensführung ist Business Intelligence unumgänglich. Durch das schnelle Erkennen und die eindeutige Zuordnung von Problemen können die richtigen Stellhebel wirksam betätigt werden.

Allerdings sollten vor der Anschaffung die Anforderungen an ein BI-System gewissenhaft überprüft und dokumentiert werden. Denn „Mit BI geht alles, aber ohne Excel geht meistens nichts!“, so Ingo Laqua, Geschäftsführer von CIM Aachen.

Tagungsleitung

Laqua, Ingo
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