Production Intelligence: Zahlen – Daten – Fakten für die Produktion

Seminarreihe "Kennzahlengestützte Unternehmensführung"

Termin:
10. November 2010

Ort:
Mainz

Veranstalter:
CIM Aachen GmbH

Nachbericht zum Seminar „Production Intelligence: Zahlen – Daten – Fakten für die Produktion“

Das Seminar Production Intelligence setzte den Schwerpunkt auf den Nutzen von IT-Systemen zur Visualisierung entscheidungsrelevanter Kennzahlen für die Produktion. Hierzu wurden die Möglichkeiten zur Messung und Darstellung von Kennzahlen am Beispiel ausgewählter ERP-, BI- und MES-Systeme vorgestellt und diskutiert.

Mario Zur, Projektleiter bei CIM Aachen, stellte in seinem Vortrag vor, welche Kenn-zahlen grundsätzlich notwendig sind, um die Effizienz der schlanken Produktion zu bewerten. Hierzu gehört neben den Beständen und der Durchlaufzeit bspw. der Flussfaktor als Maß für die realisierte Wertschöpfung. Diese Kennzahlen sind in den meisten Unternehmen vorhanden, es fehlt lediglich an der richtigen und rechtzeitigen Visualisierung. Wie dies aussehen kann, erläuterte Zur anschließend am Beispiel des Produktions-Cockpits von CIM Aachen.

André de Windt stellte in seinem Beitrag vor, wie bei der Reifenhäuser Extrusion GmbH & Co. KG die richtigen Lean Management-Prinzipien und ein APS-System zu einem ganzheitlichen Produktionssystem vereinigt wurden. Die Wirksamkeit des Produktionssystems wird über eine BI-Software gemessen. Dennoch legt Reifenhäu-ser Wert auf die Integration der Mitarbeiter, die für die manuelle Visualisierung der Ergebnisse verantwortlich zeichnen und sich so mit diesen identifizieren. „Wir diskutieren inzwischen über Zahlen, Daten, Fakten, nicht über Gründe von Problemen, da wir es geschafft haben, das Controlling in das Geschäft zu integrieren“, so der Leiter Auftragszentrum / Logistik.

 Die Chemetall GmbH, Langelsheim, setzt zur Visualisierung ihrer Produktionserge-bnisse auf einen integrierten SAP-Ansatz. So werden alle relevanten Produktions-kennzahlen in einer Scorecard mit dem Business Warehouse von SAP gemessen und dargestellt. Hiermit wurden die dezentralen, bereichsspezifischen Kennzahlen-systeme abgeschafft und eine einheitliche Agenda für das Reporting definiert. „Durch den Einsatz von SAP BW und der Scorecard haben wir jetzt genauere Auskünfte, welche konsolidiert an einer Stelle zu finden sind. Die Verbesserungsprozesse können dadurch gezielter gesteuert werden“, so Joachim Graf, Leiter des Werkscontrolling bei Chemetall.

 Dass für das Controlling von Produktionsprozessen in Echtzeit nicht zwingend Business Intelligence erforderlich ist, zeigte Thomas Lorenscheit, Prokurist bei der WZT Wendland Zerspanungstechnik GmbH in Hitzacker, am Beispiel des MES-Systems JobDispo aus dem Hause Fauser. So kann in Verbindung mit einer modernen Maschinensteuerung der Aufwand für die Datenerfassung nachhaltig reduziert und auf Störungen in Echtzeit reagiert werden.

Über Business Intelligence im Mittelstand referierte Florian Wiedemeyer, Leiter Controlling bei der HANSA FLEX AG in Bremen. Wiedemeyer zeigte auf, wie im Wesentlichen mit Bordmitteln SAP BW zu einem wirksamen Tool für die Unternehmensplanung aufgebaut worden ist. „Business Intelligence Lösungen bieten sehr viele Vorteile. Eine Verwaltung von Massendaten, Vorberechnung von diversen Auswertungen und grafische Darstellungen sind für die meisten Softwarelösungen kein Problem. Es bleibt aber nach wie vor das Wichtigste die eigentliche Botschaft der Auswertungen und Analysen zielgruppengerecht aufzubereiten und möglichst medienbruchfrei dem Nutzer zur Verfügung zu stellen“, beleuchtete  Wiedemeyer den Einsatz von BI Lösungen und deren Nutzung.

„Es steht außer Frage, dass Business Intelligence-Software ein wirkungsvolles Hilfsmittel ist, um Daten aus unterschiedlichen Quellen zu konsolidieren und die Effizienz der Produktion zu bewerten. Umso erstaunlicher ist es, dass solche Tools bisher kaum auf dem shop-floor angekommen sind. In vielen Betrieben wird immer noch mehr an der Kennzahlenermittlung als an deren Optimierung gearbeitet“, resümierte Ingo Laqua, Geschäftsführer von CIM Aachen, die Veranstaltung.

Tagungsleitung

Laqua, Ingo
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