Kennzahlen und Controlling für die Produktion

Seminarreihe "Kennzahlengestützte Unternehmensführung"

Termin:
27. September 2012

Ort:
Mainz

Veranstalter:
CIM Aachen GmbH

Nachbericht zum Seminar „Kennzahlen und Controlling für die Produktion“

Auf dem diesjährigen Seminar „Kennzahlen und Controlling für die Produktion“ aus der Seminarreihe „Kennzahlengestützte Unternehmensführung“ der CIM Aachen GmbH ging es darum, wie man mit den richtigen Kennzahlen die Effektivität und Effizienz in Unternehmen messen kann. Über 30 Teilnehmer lernten anhand unterschiedlicher Praxisbeiträge, wie man effizient Zahlen-Daten-Fakten für die Produktion ermittelt und daraus erfolgreiche Strategien zur Optimierung der Produktion ableitet. Dabei wurde deutlich gemacht, dass das Ermitteln der Kennzahlen lediglich ein Mittel zum Zweck ist und erst die Akzeptanz und Nutzung dieser Kennzahlen durch alle Mitarbeiter zu einer nachhaltigen Verbesserung führt.

Markus Schoor, Senior Consultant der CIM Aachen GmbH, machten den Auftakt mit einem fundierten Überblick über Kennzahlen in der schlanken Produktion. Es wurde kompetent dargestellt, wie der Weg zu einem effizienten Produktionscontrolling aussehen kann. Aber auch, wie ein „fehlverstandenes Controlling“ zu vermeiden ist.  In jedem Fall spielt der Einsatz von IT-Systemen eine wichtige Rolle. „Dabei muss aber klar sein, was von einem System zu erwarten ist und wo die Grenzen liegen“, so Schoor.

Wie mit Hilfe geeigneter Methoden und Hilfsmittel auch der Blick in die Zukunft gelingen kann, zeigte Klaus Karrasch von der Oerlikon Textile GmbH & Co. KG aus Remscheid. Zwar können Entscheidungen bis zu einer gewissen Tragweite auf  Basis grober Daten getroffen werden. „Geht es aber darum  zu entscheiden, ob eine neue Fertigungshalle gebaut werden soll, reicht eine grobe Darstellung nicht mehr aus“, machte Karrasch deutlich. Bei komplexen Ramp up Szenarien braucht man ein Tool, das die Komplexität rausnimmt und plausibel ist.

„Mitarbeiter müssen mit einer bestimmten Situation unzufrieden sein, damit genug Motivation für Veränderungen da ist“, sprach Jean-Marc Erieau aus Erfahrung. Als Leiter des Supply Chain Managements und Produktion bei der Mektec Europe GmbH aus Weinheim weiß er, wie schwierig es ist, diese „Motivation durch Unzufriedenheit“ zu erzeugen.  Kennzahlen können dabei helfen, Problembereiche in Unternehmen aufzudecken. Ein Bewusstsein und Verständnis der Mitarbeiter gegenüber den Kennzahlen sollte dabei kontinuierlich gefördert werden.

Mit dem Beitrag „Flexibilität und Losgröße – wie die Luft zum Atmen“ rückte Dr. Andreas Lenniger als Director Operations Performance Improvement von der Infineon Technologies AG die „Emotionen des Menschen“ in den Vordergrund. Identifizieren sich  Mitarbeiter mit ihrer Arbeit, trägt dies schon ein Stück weit zur Verbesserung der Produktion bei. Außerdem erklärte Dr. Lenniger, dass hohe Bestände Schwachstellen verdecken und dadurch Potenzialbereiche leicht übersehen werden.

Matthias Hädicke-Joseph, Leiter Produktion Gasfedern/Hydraulikdämpfer bei der SUSPA GmbH aus Altdorf, präsentierte in seinem Vortrag den Aufbau einer Produktions- und Kennzahlensystematik. Es wurde gezeigt, wie mit Hilfe einer Wertstromanalyse ein entsprechender Zielzustand definiert wird. Durch die konsequente Verfolgung bestimmter Methoden  kann nun eine nachhaltige Verbesserung erzielt werden. Bei diesem Vorgehen war insbesondere im Planungsprozess eine hohe Komplexität erkennbar.

Zum Abschluss der Veranstaltung referierte Ulrich Babenschneider, Leiter der Blechfertigung & Heizgerätemontage bei der Stiebel Eltron GmbH & Co. KG aus Holzminden, über den Einsatz von MES in der Blechfertigung. Zunächst wurde allgemein erörtert, was der Lean-Ansatz eigentlich bedeutet und darauf aufbauend ein explizites Lean-Projekt vorgestellt.

Die Frage: “Wie sieht  jetzt gerade eigentlich meine Maschinenkapazität aus?“, kann Herr Babenschneider für seinen Fertigungsbereich nun präzise beantworten.

Als Fazit betonte Dr. Marczinski vom Gastgeber CIM Aachen, dass Kennzahlensysteme einem nicht die Aufgabe abnehmen, zu führen. Im Seminar wurde durch die Referenten und zahlreiche Beiträge der Teilnehmer deutlich, dass der Zweck einer Kennzahl erst dann erfüllt ist, wenn sie auch von allen Mitarbeitern verstanden, akzeptiert und gelebt wird. CIM Verein und die CIM Aachen danken den Referenten und Teilnehmern für ihre Beiträge zu einer ausgesprochen gelungenen Veranstaltung.

Tagungsleitung

Laqua, Ingo
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