Produktionscontrolling in der Praxis 2017

- Ziele verfolgen statt Daten sammeln!

Termin:
20. September 2017

Ort:
DORMERO Hotel Bonn-Windhagen

Veranstalter:
CIM Aachen GmbH

Nachbericht zum Seminar „Produktionscontrolling in der Praxis – Ziele verfolgen statt Daten sammeln!“

Bereits zum 21. Mal fand am 20. September 2017 das Seminar Produktionscontrolling statt. In Windhagen bei Bonn informierten sich über 50 Teilnehmer über Tools und Möglichkeiten zur Steigerung der Fabrikleistung durch effizientes Produktionscontrolling.

Henning Schöne, Senior Consultant Nachbericht_Bild der CIM Aachen GmbH, hob in seinem Vortrag die Wichtigkeit hervor, die Kennzahlen der Produktion aus Unternehmenszielen abzuleiten. Diese in der Lean-Sprache auch als Hoshin Kanri bezeichnete Methode, bricht übergeordnete Finanzkennzahlen in spezifische Bereichskennzahlen herunter. Operativ untersetzt werden die Kennzahlen in der Produktion mit dem Produktionssystem, in dem die entsprechenden Maßnahmen zur Erreichung der formulierten Ziele beschrieben werden. Das Einleiten und die Überwachung der Wirksamkeit der Maßnahmen erfolgt dann mit dem Shopfloor Management. Wichtig: Keine Angst vor schlechten Kennzahlen, denn erst nach Kenntnis dieser, kann bei Bedarf vor Ort gleich gegengesteuert werden.

Nachbericht_BildMichael Weißhaupt, Leiter Arbeitsvorbereitung und Logistik der KGM Kugelfabrik, zeigte, wie mithilfe von konsequentem Produktionscontrolling und durchgängiger Unterstützung durch BI-Software wirksame Produktivitätssteigerungen erzielt werden konnten. In einer Live-Demonstration führte Herr Weißhaupt die Möglichkeiten von Qlikview an Echtdaten vor. So konnte die aktuelle Auslastung verschiedener Arbeitsgänge und Maschinen direkt analysiert werden. Auch der Zugriff auf die Entwicklung in den letzten Jahren, Monaten, Kalenderwochen oder Tagen ist durch einfache Filtermöglichkeiten unmittelbar möglich.

Heiko Hochmuth, BU Controller Machine Tools bei der Leistritz AG, stellte in seinem Vortrag die Bedeutung von ProduktionscontrolliNachbericht_Bildng für den Unternehmenserfolg sowie die dafür notwendigen Voraussetzungen heraus. Der Leistritz AG gelang es durch Transparenz in den Kostenstrukturen wieder ein positives Betriebsergebnis zu erzielen. Grundvoraussetzungen für ein wirksames Produktionscontrolling sind eine hohe Daten- und Meldequalität einerseits aber auch das Monitoring durch das Management andererseits. Schrittweise wurden einfache und verlässliche Kennzahlen bei Leistritz eingeführt. Beispiele sind Mehrmaschinenbedie-nungsfaktor, täglicher Rückstand und monatliche Liefertermintreue. Im Rahmen des Shopfloor Managements werden die Zahlen bei Soll-Ist Vergleichen zur Ableitung von Maßnahmen herangezogen und anschließend deren Wirksamkeit nachvollzogen. Wichtig für den Erfolg bei Leistritz war die Verbesserung der Datenqualität sowie Akzeptanz und Verständnis der Kennzahlen und deren Einflussgrößen bei den Mitarbeitern.

Nachbericht_Bild Klaus Rodehüser, Leiter des Auftragszentrums bei der Schulte-Henke GmbH, sieht den modernen Controller zunehmend in der Rolle des Beraters und Entscheidungsunterstützers des Managements. Häufig entfallen die größten Zeitanteile im Controlling noch auf das Sammeln, Plausibilisieren und Aufbereiten von Daten.
Dabei muss oft auf verschiedene Auswertungen zugegriffen werden. Daten werden je nach Vorliebe der jeweiligen Abteilung in verschiedenen Systemen verarbeitet, was zu einigen Nachteilen führt. So fehlt mitunter die Gesamtübersicht und es besteht das Risiko der abteilungsbezogenen Optimierung anstelle des  Prozessdenkens, hin und wieder kommt es auch vor, dass redundante Auswertungen und Reports erstellt werden. Über den Weg eines aggregierten Excel-Cockpits mit einem hohen Pflegeaufwand, führte Rodehüser gemeinsam mit CIM Aachen ein Business Intelligence-basiertes Unternehmens-Cockpit ein, in dem heute alle relevanten Unternehmensdaten zu ganzheitlichen Informationen verdichtet werden.

Mario Zur, Senior Consultant bei CIM Aachen, mahnte zu Anfang seines Vortrags das Produktionscontrolling in vielen Unternehmen immer noch unterschätzt wird. Wertschöpfend ist Produktionscontrolling erst dann, wenn nicht nur Kennzahlenberichte vorgelegt werden, sondern Handlungsalternativen aufzeigt werden. Nachbericht_Bild Idealerweise ist das Produktionscontrolling „nach vorne gerichtet“ statt darauf zu fokussieren was bereits passiert ist. Neben dem klassischen Kostencontrolling gehören somit auch die Planung zukünftiger Produktionskosten, das Herunterbrechen von Zielvorgaben, die Identifikation von Kostentreibern und Produktivitätsfressern sowie die Investitionsrechnung zu den Aufgaben eines guten Controllers. Ein guter Controller hat u.a. Antworten auf folgende Fragen: Welche Vorgabezeiten können durch welche Maßnahmen um wie viel angepasst werden? Oder: Welcher Kosteneinsparung entspricht 1% Produktivitätssteigerung? Die Voraussetzungen ein Produktionscontrolling wirksam zu gestalten, sind dabei heute so gut wie nie zuvor – eine entsprechende Stammdatenqualität vorausgesetzt. Dank der Drill-down Funktion wie sie in BI-Systemen üblich ist, lassen sich mit wenigen Klicks Stellhebel identifizieren, fundierte Maßnahmen ableiten und deren Wirksamkeit nachverfolgen. Auf diese Weise leistet Produktionscontrolling einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Fabrikleistung.

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Downloadbereich
der Vortragsunterlagen (nur für Teilnehmer)

Referenten

Henning Schöne, CIM Aachen GmbH -- Zahlen – Daten – Fakten: Die Produktion steuern statt Daten sammeln!
Michael Weißhaupt, KGM Kugelfabrik GmbH & Co. KG -- Einfache Analyse & Reporting von Produktionsdaten mit QlikView
Heiko Hochmuth, Leistritz AG -- Produktionscontrolling auf das Wesentliche reduziert
Klaus Rodehüser, Schulte-Henke GmbH -- Lean Produktionscontrolling
Mario Zur, CIM Aachen GmbH -- Die Wertschöpfung im Produktionscontrolling nachhaltig steigern!

Tagungsleitung

Ingo Laqua, Geschäftsführer, CIM Aachen GmbH

Zielgruppe

Geschäftsführer, Betriebs-/Werksleiter und Führungskräfte produzierender Unternehmen aus den Bereichen Supply Chain, Produktion, Logistik und Controlling.

Flyer

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Flyer

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