Toolmanagement in der Praxis 2018

Systematisch digital - so einfach kann Toolmanagement sein

Termin:
01. Februar 2018

Ort:
MARITIM Hotel, Ulm

Veranstalter:
CIM Aachen GmbH

Nachbericht zum Seminar „Toolmanagement in der Praxis:Systematisch digital – so einfach kann Toolmanagement sein!“

„Einfach Toolmanagement – (wie) geht das?“ Mit dieser Frage eröffnete Tagungsleiter Dr. Götz Marczinski, Geschäftsführer der CIM Aachen GmbH, das diesjährige Seminar „Toolmanagement in der Praxis“. Für die seit 1996 laufende Seminarreihe versammelten sich diesmal gut 80 Fach- und Führungskräfte im Ulmer Maritim Hotel. Toolmanagement als Veränderungsprozess aufzusetzen lautet eine zentrale Empfehlung. Denn die Herausforderungen bei der erfolgreichen Einführung eines Toolmanagement-Systems liegen vielfach im Zwischenmenschlichen. Die Formel LxVxW > 0 muss erfüllt sein. „Ein gewisser Leidensdruck muss vorhanden sein, es muss die Vision eines erstrebenswerten Ziels geben und das Wissen über die ersten Schritte muss vorhanden sein“, so Dr. Marczinski. Und das Wissen über die ersten Schritte gibt es auf unserem Seminar. „Wer nicht anfängt wird nicht fertig“, so der Appell zur Eröffnung der Veranstaltung.

TMS Seminar Ulm 2018
Der Veranstaltungssaal, flankiert von den Ausstellern

Wie jedes Jahr, wurde die Veranstaltung von Ausstellern flankiert, die nun Gelegenheit hatten, sich in kurzen Vorträgen vorzustellen. Die Repräsentanten der Unternehmen CIM CONCEPT (WinTool), DSC (FactoryControl Center (SAP)), EXAPT (Exapt BMO), FASys (FaTool), Zoller (Zoller TMS) und CIMSOURCE (ToolPal), sowie der Universität Bayreuth, erläuterten ihre Lösungsansätze bei der Umsetzung von Industrie 4.0. So erfordere die Systemvielfalt offene Systeme, die miteinander vernetzt werden müssen, was ein hohes Maß an unternehmensübergreifender Zusammenarbeit erfordere. Die Universität Bayreuth arbeitet gemeinsam mit der CIMSOURCE GmbH an der Harmonisierung von Standards, um diese Vernetzung zu vereinfachen, während die CIMSOURCE GmbH selbst die herstellerübergreifende Werkzeugdatenbank ToolsUnited und das Kommunikationsmittel ToolLink als Lösungen präsentierte.

Anschließend präsentierten Peter Pfleiderer (H.P. Kaysser GmbH & Co. KG), Armin Decker (J.D. Neuhaus GmbH & Co. KG), Dominique Preis (CIM Aachen GmbH) und Philipp Steinwarz (MBSE Steinwarz GmbH) ihre Erfahrungen bei der Umsetzung von Toolmanagement. Während Peter Pfleiderer über ein „klassisches“ Toolmanagement Projekt berichtete, wurde bei der Neuhaus GmbH das Toolmanagement teilweise an einen Dienstleister ausgelagert. Dominique Preis berichtete aus einem Effizienz-Programm „30-20-10“, das die Reduzierung des Werkzeugbestands um 30%, die der Werkzeugvielfalt um 20% und die der Werkzeugkosten um 10% zum Ziel hatte. Phillip Steinwarz wiederum stellte überzeugend dar, wie auch ein kleineres Unternehmen systematisches Toolmanagement betreiben kann. Dabei hat er sogar den Schritt in die Cloud gewagt.

Abschließend spannte Johann Hofmann (Maschinenfabrik Reinhausen GmbH) den Bogen nochmals von den Lean Prinzipien zur Umsetzung von Industrie 4.0. Während „Lean“ zur weitestgehend möglichen Vereinfachung der Abläufe eingesetzt werden kann, ist die verbleibende Komplexität bestimmter Prozesses nur durch Assistenzsysteme zu bewältigen. Ein Toolmanagement-System ist dabei ein wichtiger Baustein. Die Besonderheit des als „ValueFacturing“ bezeichneten Lösungsansatzes ist die Verbindung aller am Produktionsprozess beteiligten Systeme über einen Knoten. Dies sei nur über die intensive Zusammenarbeit gelungen: Unternehmensübergreifende Kooperation sind notwendig, um verschiedene Systeme zu vernetzen, aber auch innerhalb des Unternehmens müssten Abteilungsgrenzen überwunden werden.

V.l.: Boris Kaiser, Andreas Kratzer, Peter Pfleiderer, Philipp Steinwarz, Dominique Preis, Armin Decker, Johann Hofmann
V.l.: Boris Kaiser, Andreas Kratzer, Peter Pfleiderer, Philipp Steinwarz, Dominique Preis, Armin Decker, Johann Hofmann

In der abschließenden Podiumsdiskussion wurde die Definition klarer Prozesse vor der Digitalisierung hervorgehoben, nur so könne der „Zoo von Systemen“ gebändigt werden. Systematik vor System, so die stets gültige Formel. Neue Technologien, wie etwa cloudbasierte Systeme, die vor 2-3 Jahren noch als unsicher galten, werden heutzutage nicht mehr so kritisch gesehen. Insgesamt appellierten die Referenten an die Teilnehmer, sich durch vermeintliche „Best Practice“ Beiträge inspirieren und nicht entmutigen zu lassen. Bei konsequenter Arbeit lässt sich Toolmanagement innerhalb von 1-2 Jahren erfolgreich umsetzen. Die Einführung von TMS könne man sich durch die vorgestellten Konzepte und Prozesse „einfach machen“, das wichtigste sei aber, anzufangen, also „einfach machen“.

 

Downloadbereich der Vortragsunterlagen (nur für Teilnehmer)

 

Benjamin Theiler, TCM International GmbH

 

„Mir hat auf dem Toolmanagement Seminar in Ulm sehr zugesagt, dass nicht nur Systemlösungen im Vordergrund standen, sondern gerade in Bezug auf relevante Begleitprozesse, wie beispielsweise die Aufbereitung von Stammdaten, eine Sensibilisierung hinsichtlich der Endanwender stattgefunden hat.“
– Benjamin Theiler, TCM International GmbH

 

 

 


REFERENTEN

Dr. Götz Marczinski, CIM Aachen GmbH — Einfach Toolmanagement – (wie) geht das?
Peter Pfleiderer, H.P. Kaysser GmbH + Co. KG — Durchgängiges Werkzeugdatenmanagement für schlanke Prozesse
Armin Decker, J.D. Neuhaus GmbH & Co. KG — Machen oder Machen lassen? – Toolmanagement als Dienstleistung
Dominique Preis, CIM Aachen GmbH — Toolmanagement einfach machen
Philipp Steinwarz, MBSE Steinwarz GmbH — Einfach Toolmanagement im KMU
Johann Hofmann, Maschinenfabrik Reinhausen GmbH — Die digitale Hochleistungsfertigung mit ValueFacturing® – Praxisbericht und Projekterfahrungen

 

Tipp: Workshop – Digitalisierung der Werkzeugindustrie

Erfahren Sie aktuelle Entwicklungen rund um die
Harmonisierung der für die Werkzeugindustrie
relevanten Standards.

Hier finden Sie die Zusammenfassung des Workshops

Tagungsleitung

Dr. Götz Marczinski, Geschäftsführer, CIM Aachen GmbH

Zielgruppe

Führungs- und Fachkräfte aus den Bereichen Einkauf, Fertigung, Arbeitsvorbereitung und NC-Planung von mittelständischen und großen Produktionsunternehmen, Unternehmer der Werkzeugbranche, Werkzeughändler und Maschinenhersteller.

Flyer

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Flyer

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