Production Excellence in der Praxis – 2

So wird MES wirklich zum Enabler der Industrie 4.0

Termin:
13. Juli 2021

Ort:
Online

Veranstalter:
CIM Aachen GmbH

Zusammenfassung: Das MES als (Daten-) Drehscheibe des digitalen Shopfloors

Im zweiten Seminar der Reihe „Production Excellence“ stellten die Referenten von CIM Aachen und der Elaflex Hiby GmbH & Co. KG den 80 angemeldeten Teilnehmern vor, wie ein MES-System die Produktionssystematik wirkungsvoll ergänzen kann.

 

 

ME-Systeme beeinflussen mit ihren Funktionen heute nahezu alle Bereiche der Produktion. Selbst Führungsaufgaben werden durch die einfache Bereitstellung von Analysen und Kennzahlen vereinfacht, womit das Management by Objectives auf dem Shopfloor zur Realität wird.

 

 

 

ME-Systeme und IIoT-Plattformen werden verschmelzen

ME-Systeme unterliegen derzeit aber aus mehrerlei Gründen einem Wandel:

  • Die Intelligenz wandert in die Devices

Die heutigen „Devices“, und damit sind neben den klassischen Werkzeugmaschinen auch intelligente Drehmomentschrauber, Messgeräte, Smartwatches und Datenbrillen gemeint, verfügen in der Regel über leistungsfähige Controller, welche den Devices erlauben, selbstständig auch anspruchsvolle Berechnungen durchzuführen und Entscheidungen zu treffen. Dabei kommen zum Teil schon Machine-Learning-Ansätze zur Anwendung. Mit der steigenden Rechenleistung steigt auch die Schnittstellenvielfalt der Geräte. Hier ist besonders auffällig, dass Web-Schnittstellen neben dem OPC UA (TSN) Standard mehr Verbreitung finden.

Für die ME-Systeme bedeutet das zum einen, dass diese neben klassischen und modernen industriellen Protokollen auch zunehmend Web-technologische Schnittstellen bereitstellen müssen. Zum anderen muss ein ME-System heute und zukünftig dazu in der Lage sein, eine höhere Device-Vielfalt einbinden zu können.

  • IIOT-Plattformen

Die aktuell ca. 250 ME-Systemanbieter kommen bisher aus dem Sheduling/APS-, ERP-, Monitoring/ -analyse oder Echtzeit-Bereich. IIOT-Plattformen bieten inzwischen vergleichbare Funktionen an, ohne bisher den vollständigen MES-Umfang abzudecken. Der Trend zeigt aber klar dahin, dass die Funktionsüberschneidung von ME-Systemen und IIOT-Plattformen weiter zunehmen wird.  Trotz der Standardisierung nach VDI5600 werden die Grenzen zwischen IIOT-Plattformen und ME-Systemen zunehmend verschwimmen.

Den eigenen Status quo und insbesondere die Anforderungen an ein MES zu kennen ist daher umso wichtiger, da einerseits einige ME-Funktionen in vielen Unternehmen bereits in Parallelsystemen abgebildet werden (bspw. Instandhaltungsaufgaben) bzw. derzeit noch keine Priorität haben (bspw. Energiemanagement). Andererseits ist die Einführung eines MES mit internem Aufwand und zum Teil erheblichen Kosten verbunden, sodass eine Fokussierung auf das Wesentliche (Datenerfassung, Leistungsanalyse etc.) durchaus seine Berechtigung hat. Die zentrale Frage lautet daher: Benötige ich ein ME-System und wenn ja, wieviel ME-System benötige ich? Bei der Beantwortung dieser Fragestellung ist CIM Aachen mit 30 Jahren Beratungserfahrung und vielen realisierten MES-Projekten Ihr Ansprechpartner!

Die intelligente Montagezelle der Elaflex Hiby GmbH & Co. KG

Im zweiten Teil der Veranstaltung stellten die Referenten der Elaflex Hiby GmbH & Co. KG, Moritz Hiby und Frederic Rothstein, die erfolgreiche Implementierung eines ME-Systems am Beispiel einer intelligenten U-Montagezelle vor.

Die Basis für die Einführung eines ME-Systems bildete bei Elaflex Hiby zunächst die erfolgreiche Implementierung eines schlanken Produktionssystems sowie die Modernisierung der bestehenden Werksinfrastruktur. Über einen Zeitraum von nahezu 30 Jahren wurde bei dem Hersteller von Zubehör für die Tanktechnik die Produktionssystematik immer weiter optimiert und an den Prinzipien der schlanken Produktion ausgerichtet.

Darauf aufbauend erfolgte die Einführung eines Manufacturing Execution Systems, welches inzwischen die Module HR, MDE, BDE Shopfloor Management und Digitaler Wartungskalender umfasst.

Am Beispiel der vernetzten Zelle stellte Frederic Rothstein vor, wie das MES inzwischen die Prinzipien der schlanken Produktion unterstützt (bspw. durch ein technologisches Poka Yoke die konsequente Umsetzung des One-Piece-Flows und die im System abgebildete Qualifikationsmatrix, auf deren Basis das Berechtigungskonzept für die Anmeldung von Aufträgen beruht).

Des Weiteren beruht eine Branchenanforderung auf der konsequenten Rückverfolgbarkeit einzelner Bauteile. Durch den konsequenten Einsatz von DMC- und RFID-Lösungen gepaart mit den Tracebility Funktionen des ME-Systems kann das Unternehmen alle produzierten Einzelbauteile auf Einzelstückebene zurückverfolgen und diese Informationen den Service-Mitarbeitern im Feld bereitstellen. Hiermit werden pro Jahr über eine Millionen Scanvorgänge überflüssig.

Ausblick

Es wird spannend sein zu beobachten, wie die IIoT-Technologie Einzug in das MES-Umfeld halten wird. So plant auch Hiby als nächstes die Einführung eines Leitstands mit Künstlicher Intelligenz. Wir werden das Thema in unserer nächsten Sitzung nach den Sommerferien aufgreifen.


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Tagungsleitung

Ingo Laqua, Geschäftsführer, CIM Aachen GmbH

Flyer

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