Toolmanagement in der digitalen Praxis – welche Möglichkeiten bieten IoT-Technologien?

Termin:
17. Februar 2022

Ort:
Webinar

Veranstalter:
CIM Aachen GmbH

Nachbericht des Toolmanagement Seminars 2022

Die anstehende Digitalisierung macht auch das Toolmanagement aktueller denn je. Das zeigte sich auch bei der 25. Auflage des Toolmanagement Seminars der CIM Aachen GmbH. Über 100 Teilnehmer waren Pandemie-bedingt nicht zum großen Jubiläumsevent erschienen, sondern „nur“ Online zugeschaltet. Parallel zum Live-Stream der Veranstaltung konnten sich die Teilnehmer, die Systemanbieter und die Referenten in der neu geschaffenen TMS World flexibel austauschen. Diese Möglichkeit und die Qualität der Praxisvorträge haben das Seminar laut erstem Feedback zu einem gelungenen Event gemacht.

Hier sehen Sie die TMS-Welt 2022 mit allen Ausstellern und dem Marktüberblick. Das Miro Board finden Sie in detaillierter Länge unter dem Link. Nach einer kurzen Vorstellung der speziell für dieses Seminar ins Leben gerufenen TMS-Welt und deren Features, begann die Veranstaltung mit dem Impulsvortrag von Dr. Marczinski, Geschäftsführer der veranstaltenden CIM Aachen GmbH. Die Antwort auf die simple Frage „Was ist eigentlich Toolmanagement?“ ist genauso simpel: „Toolmanagement ist ein systematischer Ansatz zur Durchführung von Werkzeugwechseln“. „Denn“, so Dr. Marczinski, „wer keine Werkzeuge wechseln muss braucht kein Toolmanagement“. Das „Internet of Things“ (IoT) wird dabei insofern relevant, als es wirksame Methoden und Technologien bietet, den Ist-Zustand der Werkzeuge und damit Prozessqualität zu überwachen. Die systematische Erfassung realer Einsatzdaten wird in Zukunft Möglichkeiten bieten, Machine Learning zur Prozessauslegung und zur Unterstützung der Werkezugauswahl einzusetzen.

TMS-Welt besuchen

Im Anschluss an die Einführungspräsentation zum Toolmanagement wurde der aktuelle Marktüberblick von Nico Schwarzbach, Projektingenieur der CIM Aachen GmbH vorgestellt. Von 25 Systemanbietern haben bis zum Zeitpunkt des Seminars 20 die strukturierte Befragung unterstützt. „Es handelt sich um einen dynamischen Markt“, so Schwarzbach, „darum wird unser Marktüberblick auch fortwährend aktualisiert“.

Im Verlauf des Seminars wurde in verschiedenen Themenblöcken versucht, zum einen die „DNA“ der jeweiligen Systemanbieter herauszuarbeiten und praktische Einblicke in deren Lösungen zu geben. Zum anderen ging es darum, an die systematische Herangehensweise bei der Suche nach dem geeigneten TM System heranzuführen. Klar wurde aus den Fachvorträgen aus der Praxis, dass sich am besten durch eine klare Definition der Anforderungen, zum Beispiel in Form eines Lastenhefts, die Frage „welches System passt zu meinem Unternehmen?“ beantworten lässt. Fast alle Systemanbieter bieten dabei bereits ihre Hilfe an, systemneutral unterstützt beispielsweise CIM Aachen.

In den Eingangsstatements sowie einer ersten Fragerunde, wurde zunächst ein Eindruck von den Anbietern und deren Systemen vermittelt. Einen sehr interessanten Einblick in die Funktionalitäten von „Zoller TMS“ zeigte  Prof. Dr. Ing. Gansauge von der TH Deggendorf, der diese live in der Werkstatt vorführte. Die hohe Flexibilität der Kromi AG und die Vorzüge des Toolmanagements als Dienstleistung wurden durch Herrn Bölling von OBD Precision präsentiert. „Der Überblick, den sich Kromi am Markt verschafft, stellt für uns einen enormen Gewinn dar“, so Böhling. In dem Vortrag „von der NC-Verfahrenskette zum Toolmanagement – eine Erfolgsgeschichte“ von Herrn Klingler von der PSB GmbH und Herrn Miekautsch von Janus Engineering wurde gezeigt, wie das TM System von Janus der PSB GmbH geholfen hat, ihre individuellen Ziele zu erreichen und die Weiterentwicklung der Werkzeugverwaltung voranzutreiben. Die erfolgreiche Zusammenarbeit von Voestalpine mit TCM (WinTool) wurde von Herrn Mittermayr beschrieben. „TCM war von Beginn an ein verlässlicher Partner und konnte uns eine ganzheitliche Lösung für unsere Systeme bieten“.

Spannend war auch der Innovation-Flash, in dem als separate Blocks die Anbieter spannende Neuerungen kurz zeigten. Speziell die Werkzeughersteller unter den Teilnehmern lernten, dass sie mit dem WebAnalyzer der CIMSOURCE GmbH genau sehen können, was mit ihren Produktdaten im Internet passiert. Die TH Deggendorf präsentierte mit der „MDE-Box“ eine pragmatische Lösung, auch ältere Maschinen ohne Zugang zur Steuerung zu monitoren. Auch die Live-Vorführung der Tooling Solutions aus der „Smart Factory“ durch Christoph Zoller machte Lust auf mehr, so dass der ein oder andere bestimmt der Einladung nach Pleidelsheim folgen wird, um sich das alles Live anzusehen.

Das Thema Datenbeschaffung wurde nicht nur im nächsten Block der Fachvorträge zum Thema. Auch in allen Fachvorträgen wurde deutlich, dass die Aufbereitung der Werkzeugdaten ein wichtiger Punkt ist und schnell zum „Show Stopper“ werden kann. Dafür bieten die Systemanbieter nicht nur standardisierte Importschnittstellen an, sondern unterstützen auch aktiv. „Datenaufbereitung kann man nicht komplett alleine machen, Datenaufbereitung ist Teamwork“, so David Westerbarkey, der als Fachmann der CIMSOURCE GmbH verschiedene Unternehmen bei der Datenbeschaffung unterstützt. Wie die „Werkzeugdaten Supply Chain“ praktisch funktionieren kann, zeigen Boris Kaiser und David Westerbarkey live durch die Zusammenschaltung eines Anwenders des ToolLink-Systems mit seinen Lieferanten.  

Im abschließenden Block des Seminars ging es um praktische Hilfestellung bei der Auswahl und Einführung eines Toolmanagementsystems. Ingo Laqua, GF der CIM Aachen GmbH, betonte die Wichtigkeit, systematisch an die Einführung eines TM Systems heranzugehen – ganz nach dem Motto „Systematik vor System“. Entscheidend sei es, zunächst die Frage zu beantworten „was will ich eigentlich erreichen“ und konkrete Anforderungen in einem Lastenheft zu formulieren. Dies wurde in der Abschlussrunde mit den Anbietern noch einmal bestätigt.

 

 

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