Erfahrungsaustausch hautnah:
Production Excellence und Produktionscontrolling
Ingo Laqua
Arbeitskreise vermitteln Methodenkompetenz, zeigen Best Practice-Ansätze und stellen Erfahrungsaustausch sicher. Sie bilden somit das »kleinste Beratungsformat « von CIM Aachen und geben den Teilnehmern dazu noch Einblick in andere Unternehmen. Auch 2008 waren die Arbeitskreise Production Excellence und Produktionscontrolling wieder gut besucht.
Arbeitskreis: Production Excellence
Die Zielsetzung des Arbeitskreises »Production
Excellence« lag in der praxisnahen
Vermittlung von Lean Management-
Methoden auf dem Weg zur erfolgreichen,
marktsynchronen Produktion. »Production
Excellence« stand dabei im Sinne des Arbeitskreises
für einen bedarfsorientierten und verschwendungsfreien
Wertschöpfungsprozess,
kurz: für ein intelligentes Produktionssystem.
Als ganzheitlichen Ansatz für eine am Wertstrom ausgerichtete Produktion stellte die Fa. Rolls-Royce Deutschland GmbH in der Kick off-Veranstaltung ihr Produktionssystem vor. Ein zentral organisiertes KAIZEN-Team ist bei Rolls-Royce für den Roll out des Systems verantwortlich.
Im zweiten Arbeitskreistermin bei der SCHOTT AG wurde der Fokus auf stabile Produktionsprozesse als Grundlage für effizienten Ressourceneinsatz und hohe Planungssicherheit gerichtet. Am Beispiel der kapitalintensiven Produktion wurden Methoden wie das Integrierte Prozessmanagement vorgestellt, mit denen Anlagenverfügbarkeiten und nutzungsgrade nachhaltig optimiert werden.
Stabile Prozesse sind auch zentrale Voraussetzung für die marktsynchrone Produktion, die im Rahmen des dritten Workshops bei der Firma tedrive Germany GmbH thematisiert wurde. Als Automobilzulieferer mit einer weit gefächerten Fertigungsstruktur zeigte tedrive eindrucksvoll auf, wie mit intelligenten Maschinen- und Anlagenkonzepten der vermeintliche Interessenskonflikt »hohe Maschinenauslastung« vs. »marktsynchrone Produktion« gelöst werden kann.

Im Rahmen der vierten Arbeitskreissitzung bei der Fa. ThyssenKrupp Bilstein GmbH rückte der Wertschöpfungsfaktor Mensch in den Mittelpunkt. Kosteneffizienz sowie stabile und flexible Prozesse werden von Mitarbeitern verantwortet. In diesem Zusammenhang wurde der Unterschied zwischen werte- (Entscheidungsbefugnisse, Arbeitsplatzautonomie etc.) und wertorientierter (Zielvereinbarungen, Entlohnungsmodelle etc.) Mitarbeiterführung diskutiert.
Mit der Fokussierung auf effizienten Materialeinsatz rundete die fünfte Sitzung bei der Lenord, Bauer & Co. GmbH den Arbeitskreis ab. Insbesondere bei hoher Materialeinsatzquote kommt Versorgungskonzepten mit hoher Verfügbarkeit bei gleichzeitig geringen Beständen eine hohe Bedeutung zu.
Arbeitskreis: Produktionscontrolling
Wie wirkungsvoll ein Produktionssystem ist,
zeigt sich aber erst an harten Fakten. Dem
Produktionscontrolling fällt an dieser Stelle
nicht nur die Bedeutung zu, die erforderlichen
Grundlagen, wie bspw. eine adäquate
Kostenstellenstruktur, zu schaffen sondern
auch Aufwand und Nutzen der eingeleiteten
Maßnahmen zu quantifizieren. Der Produktionscontroller
muss somit proaktiv an
der Optimierung des Produktionssystems
mitwirken und darf nicht nur am 5. des Folgemonats
Vergangenheitswerte abliefern.
Im Arbeitskreis Produktionscontrolling, der in 2008 bereits zum 6. Mal startete, wird aufgezeigt, welche Kennzahlen die Effektivität und Effizienz der schlanken Produktion bewerten. In der Kick off-Veranstaltung bei der Helbako GmbH wurde der Zusammenhang zwischen Führungskennzahlen und operativen Kennzahlen u.a. am Beispiel der Balanced Scorecard thematisiert.
Seminar: Business Intelligence
Die 3. Arbeitskreissitzung fand im Rahmen des
Seminars »Früher wissen, was läuft« aus der
Reihe »Kennzahlengestützte Unternehmensführung
« statt und beschäftigte sich mit dem
Thema Business Intelligence. Hier stellten
Unternehmen vor, wie führende BI-Tools in
der praktischen Anwendung das Produktionscontrolling
wirksam unterstützen.
Zwei weitere Sitzungen im Frühjahr zu den Themen »Verschwendung messen Nutzen quantifizieren« und »Kennzahlen als Bestandteil des Führungssystems« vervollständigen den Arbeitskreis.
erschienen in CIM Aktuell, 01/2009