Ordnung ist das halbe Leben: Daten sinnvoll in SAP strukturieren
Mario Zur
ERP-Systeme beinhalten alle relevanten Daten, die zur Unternehmensführung notwendig sind. Das heißt aber nicht zwingend, dass man im Bedarfsfall auch einfach und strukturiert an diese Daten gelangt. Unsystematische Datenstrukturen führen zu hohem administrativen Aufwand bei gleichzeitig geringer Aussagekraft. Eine saubere Klassifizierung hilft, Verschwendung zu vermeiden und Licht ins Dunkel zu bringen.
Eine solche Klassifizierung nutzt nun auch die PREFAG Carl Rivoir GmbH & Co. KG, die mit 200 Mitarbeitern am Standort Walzbachtal fein- und mikromechanische Baugruppen und Bauteile für die Medizintechnik, die Luft- und Raumfahrt, den PKW- und Nutzfahrzeugbau sowie den allgemeinen Maschinenbau fertigt.
Das Ziel: Effiziente Datenanalyse
Nach der Einführung von SAP im Jahre 2009
wurde nun in einem Projekt mit CIM Aachen
der Grundstein für das systematische Anlegen
von Datenstrukturen und das effiziente
Auswerten von Daten geschaffen. Ziel war es,
zukünftig schnell und flexibel Auswertungen
vornehmen zu können und zwar nicht nur in
Bezug auf die Artikelstruktur sondern auch hinsichtlich Technologiefolgen, Produktionsvolumina
etc..
Dass SAP grundsätzlich hierzu in der Lage ist, war durchaus bekannt, es fehlte aber letztendlich der Rat eines Experten, welche Möglichkeiten der Klassifizierung es gibt und wie man sich einem solchen Thema nähert, ohne sich in eine Einbahnstraße zu manövrieren, bei der eine spätere Erweiterung der Systematik nicht mehr möglich ist.
Der Hintergrund:
Klassifizierungslogik in SAP
In SAP können unterschiedliche Objekte
wie Materialien, Dokumente etc. in einem
Ordnungssystem klassifiziert werden. Hierzu
werden den Objekten (bspw. Material) über
Merkmale definierte Eigenschaften zugeordnet. Auf dieser Grundlage werden die
Objekte den in SAP anzulegenden Klassen
(bspw. Verkaufsartikel) zugeordnet und
können so jederzeit über das Merkmal (bspw.
Farbe) und dessen Ausprägung (bspw. rot)
identifiziert werden. Über das Suchen nach
der Merkmalsausprägung "rot" in der Klasse
"Verkaufsartikel" können so quasi auf Knopfdruck
alle "roten Verkaufsartikel" angezeigt
werden.
Der Weg:
Pragmatische Workshops
Die Grundlagen und Möglichkeiten der
Klassifizierung wurden den PREFAG-Mitarbeitern
in Workshops vorgestellt und das
zukünftige Konzept der Datenstrukturierung
gemeinsam erarbeitet. Hierbei wurden auch
die DOs und DONTs der Klassifizierung thematisiert,
um eine erweiterbare Lösung aufzubauen,
die zukünftig von PREFAG selbst
gepflegt werden kann.
Das Ergebnis:
Transparenz und viel weniger Aufwand
"Mit dem Wissen versprechen wir uns, SAP viel effizienter nutzen zu können. Das Expertenwissen von CIM Aachen und die Hilfe zur Selbsthilfe haben wirklich überzeugt. "
Thomas Fuchs,
PREFAG Carl Rivoir GmbH & Co. KG
Der Blick nach vorne und von der Seite!
Eine intelligente Klassifizierung ist auch
Grundlage, um mit Hilfe von Business Intelligence-(
BI-)Tools einen noch detaillierteren
Blick auf die Daten zu bekommen. BI-Tools
analysieren die Stamm- und Bewegungsdaten
nach Dimensionen wie Zeit, Organisations-
oder Artikelstruktur. Ist diese Grundlage
im ERP-System bereits vorhanden, wird
die Übernahme in das BI-System deutlich
vereinfacht. Mit unterschiedlichen Sichten
auf die Daten besteht die Möglichkeit, diese
noch detaillierter zu betrachten und bis auf
einzelne Datensätze zu verfolgen.
erschienen in CIM Aktuell, November 2011