WIRTSCHAFTLICHES ZERSPANEN
Dr. Götz Marczinski, CIM GmbH Aachen
Werkzeugverwaltung: Mit einem geeigneten Toolmanagement lassen sich heute enorme Kosten einsparen. Die CIM GmbH bietet dazu für jedes Unternehmen eine passende Lösung. Rund ums wirtschaftliche Zerspanen ging es auch im Seminar der CIMAachen in Ulm.
Toolmanagement ist eine Methode, um die Hauptzeit betriebswirtschaftlich nutzbar zu machen. Denn was nützen höhere Zerspanraten und kürzere Span-zu-Span-Zeiten, wenn das Werkzeug fehlt oder das falsche Werkzeug bereit gestellt ist,“ mit diesen Worten eröffnete Dr. Götz Marczinski das diesjährige “Zerspanseminar“ von CIMAachen. Über 60 Teilnehmer waren nach Ulm gekommen und unterstrichen damit die ungebrochene Aktualität des Themas. Überzeugt hat dabei das neue Veranstaltungskonzept. Die qualitativ hochwertigen Fachvorträge wurden durch eine Fachausstellung der maßgeblichen Anbieter von TM-Systemen flankiert. Damit ist es CIMAachen gelungen, den Dialog von Anbietern und Anwendern zu fördern.
Dass Toolmanagement sowohl für Anwender als auch Anbieter attraktiv ist, zeigte Dr. Mathias Müller in seinem Impulsreferat aus der Nutzenperspektive. Die Potenziale der drei grundsätzlichen Produktivitätshebel Werkzeugkosten, Maschinenverfügbarkeit, Ablaufoptimierung wurden anschaulich anhand konkreter Beispiele quantifiziert. “Zuerst verschafft man sich ein klares Bild über den Ist-Zustand – dann entwirft man die zukünftige TM-Systematik“, so der Appell von Müller, “bevor Zeit und Geld in Software investiert wird.“ Die Vorgehensweise und die notwendigen Hilfsmittel gibt es bei CIMAachen. “Denn“, so Müller weiter, “wer weiß, was er will, wird von kompetenten Systemanbietern auch gut bedient!“ Das Stichwort “kompetente Systemanbieter“ griff Wolfgang Russ von Coscom auf. Im kurzen Vortrag stellte er das Leistungsspektrum des Unternehmens vor, zu dem auch der in Zusammenarbeit mit CIMSOURCE entwickelte Web-Toolfinder gehört. Dass mittlerweile auch NC-Systeme über eine vollumfängliche Toolmanagement-Funktonalität verfügen, zeigte Karl-F. Imbusch am Beispiel von Exapt-BMO. Auch Exapt nutzt die CIMSOURCE Portaltechnologie, um seinen Kunden aktuelle Werkzeugdaten verfügbar zu machen.
Die Runde der Systemanbieter wurde von Beiträgen der Unternehmen Zoller, TDM-Systems und Fasys vervollständigt. Insofern, so die einhellige Meinung der Teilnehmer, waren alle Marktsegmente präsent.
Praktisches Toolmanagement
Der Hauptteil des Seminars war wie gewohnt den Praktikern vorbehalten. Zunächst ging es um praktisches Toolmanagement in der Großteilefertigung im Anlagenbau und in der Werkzeugfertigung. Hartmut Nüs von der SMS Demag AG zeigte sich voll zufrieden mit der gemeinsam mit Exapt erarbeiteten Lösung. Von technologischer Unterstützung der Arbeitsvorbereitung bis zur Logistik auf der Werkstattebene werden alle Anforderungen erfüllt. “Keine Wünsche offen?“, so die ungläubige Frage aus dem Auditorium. “Doch“, so Nüs: “wir brauchen kompatible Betriebsmittelgrafiken von den Lieferanten.“ Damit war das “Fass“ Datenbereitstellung in der Diskussion eröffnet, was offensichtlich immer noch zum “Showstopper“ ansonsten attraktiver TM-Konzepte werden kann.
Durchgängige Werkzeugdaten, das ist für die Walter AG offensichtlich Realität. Rolf Rist zeigte sehr eindrucksvoll, wie im Hause Walter das TMS von TDM- Systems zentraler Baustein der Werkstatt-IT geworden ist. Und dazu gehört auch der Brückenschlag in die Planung, die über die Integration mit Unigraphics NX realisiert ist.
Schwerpunkt Dienstleistung
Der zweite Halbtag war der “Dienstleistung Toolmanagement“ gewidmet. Die Unternehmen Kühnle, Kopp & Kausch sowie Picard erläuterten Einzelheiten zu den jeweiligen Versorgungskonzepten. Als Partner fungierten Iscar, beziehungsweise die Kromi AG. Toolmanagement bietet attraktive Produktivitätspotentiale, die sich den drei Dimensionen
- Werkzeugkosten (Einkauf und Logistik bis in die Fabrik)
- Werkzeugbestand und Lagerfläche
- Personalaufwand (Bestellung, Wareneingang, Bestückung, Entsorgung) erschließen lassen.
Es kann aber durchaus schwierig werden, diese Potenziale tatsächlich zu heben. Deswegen empfiehlt es sich, vor jeder Softwareauswahl zunächst ein insgesamt stimmiges Konzept firmenindividuell zu erarbeiten. Und das beginnt mit der sorgfältigen Aufwand-/ Nutzen-Analyse.
In welchem Marktsegment das geeignete TMS zu finden ist, entscheidet sich am “Bebauungsplan“ der Werkstatt-IT. Welches wird das datenführende System sein? Wenn es um Dienstleister geht, dann eignet sich von den drei Teilkreisläufen des Toolmanagements
- Beschaffung der Komponenten
- Werkstattkreislauf
- Prozessauslegung
vor allem der erstgenannte für die Zusammenarbeit.
Auf einen Blick - CIMSource
Die Produktpalette der CIMAachen bietet für nahezu jedes Unternehmen eine adäquate Lösung zum erfolgreichen Toolmanagement. Dabei werden folgende Hebel beeinflusst:
- Senken der Typenvielfalt an eingesetzten Werkzeugen um bis zu 30 Prozent
- Umlaufbestand um bis zu 20 Prozent senken
- Werkzeugverbrauch um bis zu 15 Prozent reduzieren
- Maschinennutzung um bis zu 5 Prozent steigern
erschienen in werkzeuge, Juni 2007